Natur und Mittelalter
Die Modernisierung und die Industrialisierung der Städte erschien den Romantikern als gefährlich und unnatürlich. Die Natur wurde als ursprünglicher und unberührter Gegenpol idealisiert. Aus dem gleichen Grund beschönigten sie ebenso das Mittelalter und manchmal auch die Antike. Dazu zeigten sie sich fasziniert von fremden, meist orientalischen Kulturen.
Traumwelten
Am typischsten für die Romantiker ist allerdings die Beschäftigung mit fantasievollen Traumwelten. Dabei konzentrierten sie sich auf die subjektive Wahrnehmung einer einzelnen Figur und untersuchten ihr Innerstes. Die Autoren gewährten so einen Einblick in die seelischen Abgründe einer Figur, jenseits ihres Verstandes, und in ihr Unterbewusstsein. Zur Darstellung benutzten sie Metaphern , die das unsichtbare Geistige, das Geheimnisvolle und Nicht-Alltägliche beschreiben sollten. Weitere beliebte Motive waren die Nacht und der Tod.
Schwellenmotive
Diese Motive stellten oft den Übergang zwischen zwei Zuständen dar, also zwischen Traum und Realität. Das Zwielicht, die Dämmerung, der Mondschein, die Jahreszeiten oder das Fenster sind beispielsweise allesamt sogenannte Schwellenmotive, die einen Zustand „dazwischen“ beschreiben. Weitere Übergangsmotive waren aber auch Gestalten zwischen Fantasie und Wirklichkeit, wie Fabelwesen .
Die Blaue Blume
Der Frühromantiker Novalis erfand eines der wichtigsten Motive der Romantik: die Blaue Blume. Er benutzte sie als erster in seinem unvollständigen Roman „Heinrich von Ofterdingen“, in der die Blaue Blume für die Sehnsucht der Hauptfigur steht.Daraufhin wurde die Blaue Blume zu einem universell beliebten Bild in der Romantik, das Sehnsucht, Liebe und Unendlichkeit symbolisiert .
Politik
Obwohl die Romantiker nicht begeistert von ihrer gegenwärtigen Situation in der Gesellschaft waren, griffen sie dennoch erwachende politische Strömungen wie den Nationalismus und den Patriotismus, also einen übertriebenen Nationalstolz und eine starke Vaterlandsliebe auf. Diese verbanden sie mit der Verehrung der unberührten Natur, die sie als ihre Heimat betrachteten.
Ironie
Der Ausdruck romantische Ironie wurde von Friedrich Schlegel, Schriftsteller und Philosoph der Frühromantik, erstmals benutzt. Schlegel bezeichnete damit den Vorgang der Selbstreferenz, das heißt, wenn in einem Werk ein Autor Bezug auf sein eigenes Werk nimmt und es kritisiert. Diese Ironie war ein häufiges Merkmal romantischer Texte, wie zum Beispiel in Ludwig Tiecks „Der gestiefelte Kater“, in dem sich zwei Figuren über den Wert der Komödie unterhalten.